Sportverletzung erkennen und behandeln – Prellung, Zerrung und Co.
Wer regelmäßig Sport treibt, hat sich vielleicht schon einmal an den Muskeln, Sehnen oder Bändern verletzt. In Medizinerkreisen spricht man dabei von einer stumpfen Sportverletzung, weil die Wunde rein äußerlich nicht sichtbar ist – stattdessen ist „nur“ von einer Prellung oder Zerrung die Rede. Das ist zwar nicht so schlimm, kann aber dennoch sehr schmerzhaft sein.
Im Prinzip spielt es keine Rolle, welcher Sportart man nachgeht: Ob Joggen, Fahrradfahren oder Muskeltraining – das Verletzungsrisiko ist überall gleich hoch. Eine falsche Bewegung, ein kleiner Sturz oder ein Gewicht zu viel reichen bereits aus, um sich eine Sportverletzung zu zuziehen. Schnell sind die Bänder gezerrt oder Muskeln geprellt. Und plötzlich macht sich ein stechender oder brennender Schmerz an der betroffenen Stelle bemerkbar, der uns förmlich in die Knie zwingt und bewegungsunfähig macht. Doch was genau passiert da eigentlich in unserem Körper und was können wir tun, um die Verletzungen zu erkennen und die Schmerzen zu lindern? Wir sind den Fragen auf den Grund gegangen.
Man spricht von einer Prellung, wenn…
…stumpfe Gewalt auf den Körper einwirkt, zum Beispiel durch einen Sturz, Schlag, Stoß oder Aufprall.
Man spricht von einer Zerrung, wenn…
…die Bänder überdehnt werden, zum Beispiel wenn der Fuß umknickt oder sich das Knie verdreht.
Woran genau erkennt man eigentlich, ob man sich eine Prellung oder Zerrung zugezogen hat?
Typische Anzeigen dafür, dass man sich die Bänder überdehnt hat, sind folgende:
- Man fühlt sich plötzlich kraftlos
- Die betroffene Stelle schwillt an
- Starke Schmerzen bei Belastung
Typische Anzeigen dafür, dass man sich eine Prellung zugezogen hat, sind folgende:
- Die geprellten Gliedmaßen schmerzen
- Die Muskeln verhärten sich
- Ein Hämatom (Bluterguss) wird sichtbar
Aber was noch viel wichtiger ist – wie verhält man sich richtig, wenn man seine Bänder überdehnt oder seine Muskeln geprellt hat? Hier sollte man sich am besten an der PECH-Regel orientieren.
Die PECH-Regel: Erste Hilfe nach einer Sportverletzung
Hierbei handelt es sich um einen Begriff, der sich aus den vier Wörtern „Pause (P), Eis (E), Compression (C) und Hochlagerung (H)“ zusammensetzt.
Mit Pause ist gemeint, dass man seine sportlichen Aktivitäten mit sofortiger Wirkung einstellen sollte, wenn man sich eine Sportverletzung zugezogen hat.
Eis erklärt sich eigentlich von selbst: Um die Schwellung zu kühlen, sollte man etwas Eis (Kühlpack), auf die betroffene Stelle legen. Damit die Haut keine Erfrierungen erleidet, sollte das Eis in ein leichtes Tuch o.Ä. gewickelt werden.
Danach umwickelt man die Sportverletzung mit einem Druckverband (Compression), um der Schwellung entgegenzuwirken. Hier sollte man bedenken, das Eis wenn möglich in den Umschlag zu integrieren.
Und zu guter Letzt muss der verletzte Arm oder das verletze Bein hochgelegt werden, damit sich der Blutdruck an der Verletzung verringert und der Rückfluss vom Blut verbessert wird. Denn dadurch klingen die Schmerzen und die Schwellung schneller ab.
Tipp: Man kann die betroffene Stelle im Fall einer Zerrung oder Prellung auch mit einem Schmerzgel behandeln. Es kann dabei helfen den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Wiederkehrende Verletzungen aufgrund struktureller Probleme
Bei wiederkehrenden Verletzungen und Verletzungen die ohne direkte Einwirkung von außen entstanden sind, liegt die Ursache häufig tiefer. So können strukturelle Probleme des Knochenbaus oder Muskulatur dazu führen, dass bestimmte Bereiche des Körpers besonders verletzungsanfällig sind. Hier kann es helfen sich durch einen Sportarzt oder Osteopathen durchchecken zu lassen und beispielsweise einzelne Muskelgruppen oder auch beteiligte Organe gezielt zu stärken. So können regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen dabei helfen, beispielsweise der beliebte Volkskrankheit Rückenschmerzen nachhaltig entgegenzuwirken. Gezieltes sportliches Training stärkt den Bewegungsapparat und beugt Verletzungen vor.
Wir drücken natürlich die Daumen, dass Sie von Sportverletzungen weitestgehend verschont bleiben und hoffen, dass wir Ihnen für den Fall der Fälle ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben konnten.
Darüber hinaus empfehlen wir unseren Artikel Verletzungsrisiko im Sport – Grundsätze zur Vorbeugung von Sportverletzungen.