Der Vereinssport bietet in Deutschland gemeinsam mit dem Schulsport die besten Voraussetzungen, um Kindern und Jugendlichen zum Sporttreiben zu bewegen. Außerdem spielen die Sportvereine eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche langfristig an den Sport zu binden. Dabei sind Spaß und das gemeinsame Erlebnis mit anderen Kindern und Jugendlichen wichtige Motivationsfaktoren, wenn es darum geht, sich durch die Mitgliedschaft in einem Sportverein regelmäßig für Sport und Bewegung zu entscheiden.

Vereinssport in Deutschland – eine starke Säule

In Deutschland existieren über 91.000 Sportvereine mit mehr als 27 Millionen Mitgliedern. Die Zahlen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)₁ zeigen den großen Stellenwert und die Potenziale des Vereinssports in der heutigen Gesellschaft. Besonders stark vertreten sind dabei Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis vierzehn Jahren, wohingegen Jungs etwas häufiger die Angebote in einem Sportverein wahrnehmen als dies bei den Mädchen der Fall ist.

Vielen Sportvereinen ist es ein Anliegen, ein preiswertes Sportangebot zu bieten und auch sozial schwächeren Menschen das Sporttreiben in einem Sportverein zu ermöglichen. So stehen beim Vereinssport Werte wie Toleranz, Fair Play und Gemeinschaft im Vordergrund, was bei kommerziellen Angeboten häufig nicht der Fall ist.

Das Ziel des Freizeit- und Breitensports ist das Erleben von Vergnügen, Geselligkeit und Gesundheit. Lediglich im Spitzensport steht der Leistungsgedanke unumstritten im Vordergrund und es geht in erster Linie um Anerkennung und Verdienstmöglichkeiten. Im Breitensport sollte der Leistungsgedanke eine untergeordnete Rolle spielen. Natürlich kann er in gesundem Maße aber auch motivationssteigernd sein und als Anreiz für die sportliche Betätigung dienen.

Das Ehrenamt ist das Herz der Sportvereine

Ein weiterer positiver Aspekt des Vereinssports ist das Ehrenamt. In nahezu keinem anderen Bereich gibt es so viele ehrenamtliche Helfer wie im Vereinswesen. Allerdings ersetzt guter Wille dabei teilweise die benötigte Professionalität nicht. Nur ca. jeder dritte Übungsleiter verfügt auch über die benötigte Qualifikation in Form einer Trainer- oder Übungsleiterlizenz. Doch auf der anderen Seite wiederum wäre das Vereinswesen ohne ehrenamtliche Mitarbeit so weder denkbar noch finanzierbar¹. Das freiwillige und ehrenamtliche Engagement ist somit nicht nur für die Aufrechterhaltung der Vereine wichtig, sondern trägt auch wesentlich zur Förderung des Selbst- und Mitbestimmungsrechts sowie zur Toleranz- und Kritikfähigkeit der Jugendlichen bei².

Entwicklungen und Probleme im Vereinssport

Eine Herausforderung für die Sportvereine stellt derzeit der Ausbau der Ganztagsschulen dar, da Kinder und Jugendlichen weniger Freizeit haben, um Angebote im Vereinssport wahrzunehmen. Ein Rückgang bei jüngeren Vereinsmitgliedern ist zu erwarten. Eine naheliegende Lösung, die in Ansätzen bereits verfolgt wird, ist die stärkere Einbindung von Sportvereinen in den Schulalltag. So können Vereine für ihr Angebot im Rahmen des Schulprogramms werben und gleichzeitig Defizite im Schulsport durch direkte Sportangebote in den Schulen beheben. Die Kooperationen von Vereinen zu Schulen müssen langfristig ausgebaut werden.

Der Vereinssport leistet in Deutschland derzeit einen hohen Beitrag zum Gemeinwohl und ist maßgeblich für die Aufrechterhaltung des Leistungs-, Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssports verantwortlich. Die Philosophie des Vereinswesens ist dabei lobenswert, da keine andere Institution so wichtig für das lebenslange Sporttreiben ist wie der Sportverein.

Das Move-It Ferienprogramm soll dabei helfen, eine geeignete Sportart zu finden, die anschließend dauerhaft im Sportverein ausgeübt werden kann. Kinder und Jugendliche haben langfristig in erster Linie an den Dingen Freude, die Ihnen Spaß machen und bei denen Sie ihre eigenen Fähigkeiten möglichst optimal mit einbringen können. Nur wer Spaß an seinem Sport hat und sich dabei selbst verwirklichen kann, wird auch langfristig von dem positiven Nutzen regelmäßiger Bewegung und den sozialen Werten des Sports profitieren können.