Erfrischungsgetränke – warum Softdrinks für Kinder ungeeignet sind



Erfrischungsgetränke Cola

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig für den Erhalt der Gesundheit und spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung lebensnotwendiger Stoffwechselprozesse und Körperfunktionen. Obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Wasser und andere energiearme Getränke empfiehlt, nimmt die Bevölkerung relativ große Mengen an zuckerhaltigen und nährstoffarmen Getränken zu sich 1.

Welche Getränke fallen unter die Erfrischungsgetränke?

Unter Erfrischungsgetränken werden in erster Linie Limonaden, Brausen, Fruchtschorlen und Fruchtsaftgetränke verstanden. Zu den sogenannten „Getränken eigener Art“ gehören u.a. Eistees, Sportgetränke, Energy Drinks und aromatisiertes Wasser1. Die Auswahl an Erfrischungsgetränken ist extrem groß, die Füllmengen nehmen immer mehr zu. Dabei nehmen die Hersteller keine Rücksicht auf die Gesundheit der Konsumenten.

Übermäßiger Konsum von Süßgetränken

Im Durchschnitt bei Mädchen und Jungen im Alter zwischen 3 und 10 Jahren sind fast die Hälfte der Trinkmenge Säfte oder Erfrischungsgetränke, wobei Säfte anteilmäßig mehr getrunken werden. Die andere Hälfte machen vor allem Wasser und Früchtetees aus. Mädchen zwischen 6 und 9 Jahren trinken pro Tag durchschnittlich 1,7 Gläser und Jungen 2,1 Gläser zuckerhaltige Getränke. Im Alter zwischen 15 und 17 Jahren nehmen Mädchen durchschnittlich 3,7 Gläser und Jungen 5,5 Gläser zuckerhaltige Getränke pro Tag zu sich. Ein Glas entspricht dabei 200 ml2.

Gesundheitliche Auswirkungen des Konsums zuckerhaltiger Getränke

Erhöhte Energiezufuhr: Genauso wie Süßigkeiten enthalten Süßgetränke einen hohen Energie- und zugleich einen niedrigen Nährstoffgehalt. Beim Genuss von Erfrischungsgetränken werden in relativ kurzer Zeit viele Kalorien aufgenommen. Wird diese zusätzliche Kalorienzufuhr nicht durch den Verzicht auf andere energiehaltige Lebensmittel oder durch einen höheren Energieverbrauch kompensiert, führt dies zu einem Anstieg des Körpergewichts und längerfristig zur Entstehung von Adipositas und allen damit zusammenhängenden negativen Konsequenzen für unseren Körper.

Zahn- und Knochenschäden: Der Zucker und die oftmals zugesetzten Säuren greifen den Zahnschmelz an und fördern die Bildung von Karies. Der hohe Gehalt an Phosphat (140 mg pro Liter Cola) verhindert die Aufnahme des Mineralstoffs Kalzium in den Knochen und bringt somit den Kalziumstoffwechsel des Körpers aus dem Gleichgewicht. Dabei kann besonders in den Wachstumsphasen von Kindern und Jugendlichen durch übermäßigen Cola-Konsum der Knochenaufbau und die Knochendichte negativ beeinflusst werden3.

Gesundheitliche Risiken von Light-Getränken: Als kalorienarme Alternative zu zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken werden seit geraumer Zeit sogenannte Light-Getränke angeboten. Zucker wird durch Zuckeraustauschstoffe (z.B. Sorbit) oder Süßstoffe (z.B. Aspartam) ersetzt. Light-Getränke stehen in der Kritik, da Süßungsmittel eine stärkere Süßkraft als Zucker haben, die unsere Geschmackswahrnehmung von Süßem noch stärker verringert. Darüber hinaus wird erforscht, ob Zuckerersatzstoffe und andere Zusätze krebserregend sind bzw. weitere negative Auswirkungen auf unseren Körper haben.

Beeinträchtigung der Geschmackswahrnehmung: Es wird angenommen, dass sich Ernährungs- und Geschmackspräferenzen bereits im Kindes- und Jugendalter entwickeln und bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben. Deswegen sollte möglichst früh versucht werden, das Trinkverhalten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen positiv zu prägen. Wer auf Erfrischungsgetränke und andere süße Lebensmittel (z.B. Marmelade und Schokocreme) verzichtet, bleibt geschmacklich sensibel und kommt mit weniger Zucker aus. Durch die Verringerung der Zuckerzufuhr kommt es innerhalb weniger Wochen zu einer positiven Beeinflussung der Geschmackswahrnehmung.

Erhöhtes Risiko für Heißhunger: Durch den in Süßgetränken enthaltenen, schnell verfügbaren Zucker steigt der Blutzuckerspiegel schnell an, sodass eine erhöhte Menge an Insulin auftritt. Das Hormon Insulin senkt die Blutzuckerkonzentration, indem es Glukose aus dem Blut in die Zellen transportiert. Je schneller der Blutzuckerspiegel sinkt, desto stärker verspüren wir ein erneutes Hungergefühl. Dieses Bedürfnis nach Energienachschub wird häufig durch die Zufuhr zuckerhaltiger Speisen gedeckt – und schon ist ein Teufelskreis in Gange, der sich nur schwer stoppen lässt! Bei einer fortdauernd hohen Glukosezufuhr wird der überschüssige Zucker in Form von Fett gespeichert, was die Funktion einzelner Organe beeinträchtigt und wiederum zur Entstehung von Adipositas beiträgt. Selbst durch kleine Zuckermengen wird der Insulinspiegel konstant hoch gehalten und damit der Abbau von Fettgewebe über einen langen Zeitraum blockiert.

Konzentrationsschwierigkeit in der Schule: Erfrischungsgetränke enthalten oftmals viel Zucker und haben damit einen schlechten Einfluss auf das Verhalten von Kindern. Er kann Hyperaktivität und Gereiztheit auslösen. Sinkt der Blutzuckerspiegel wieder, fällt es den Kindern schwer, sich zu konzentrieren und sie werden müde und lassen sich leicht ablenken.

Fazit und geeignete Durstlöscher

Softdrinks enthalten keine Nährstoffe und sind im Vergleich zu Wasser ungeeignet um den Durst zu löschen. Ein naturbelassener Fruchtsaft enthält neben Vitaminen auch Mineralien und Ballaststoffe. Da allerdings in Fruchtsäften auch Fruchtzucker steckt, sind Wasser, Tee oder verdünnte Saftschorlen (ein Viertel Saft, drei Viertel Wasser) die besten Durstlöscher. Auch in unserem Move-It Sommercamp stehen jederzeit ausreichend geeignete Getränke bereit.

Weitere Informationsquellen:
Auf der Seite des Forum Trinkwasser finden Sie weitere nützliche Tipps und Empfehlungen rund um das Thema Trinkverhalten.

 

Literatur:
1Rabenberg M., Mensink GBM (2013). Limo, Saft & Co – Konsum zuckerhaltiger Getränke in Deutschland. Hrsg. Robert Koch-Institut Berlin. GBE kompakt 4(1) www.rki.de/gbe-kompakt
2Melzer M. (21.07.2014). Wie ungesund ist Limonade wirklich? http://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Wie-ungesund-ist-Limonade-wirklich-168153.html
3Flaig, F., FOCUS Online. (01.05.2014). Die Wahrheit über Cola. http://www.focus.de/gesundheit/videos/wundermittel-oder-knochen-killer-die-wahrheit-ueber-cola_id_2554225.html